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Mittwoch, 9. April 2014

Sad but true

Manchmal ist mir einfach so nach leben. So richtig. Fühlen, verletzten und verletzt werden. Leidenschaft und Obsession, Aggression. Ich dachte immer, mein Leben wird mal seifenopermäßig spektakulär. In meiner Teenagerzeit war das ein wenig so, allerdings getrübt durch Unreife und den eigenen Emotionen, der Unsicherheit und der großen Leere.

Jetzt verläuft mein Leben zwar in geregelteren Bahnen, was auch etwas entspannender ist, aber manchmal packt mich einfach so eine Sehnsucht. Nach ein wenig Wahnsinn um es plump zu formulieren, einfach aufstehen, den PC aus dem Fenster werfen, ins Auto sitzen und einfach wegfahren und ein Leben an Deck eines Segelschiffs als Maat ausprobieren. Im nächstbesten Land von Bord gehen und eine neue Sprache, Klavier und tanzen lernen. Unvorhersehbar sein. Das Leben als Kurzen kippen und nicht an einem mäßig kalten Wein ewig nippen.

Vor ein paar Wochen, gab ich & ein gewisser jemand meinem Leben so einen Frontalzusammenstoß. Vorher muss ich noch etwas ausholen. Ich hatte seit ich 16 Jahre alt bin, eine Affäre. Wie gesagt, bei solchen Dingen war ich schon immer eine Femme fatale. Ich liebe es zu kokettieren, spielen und mit meiner Sexualität zu reizen. Keine Ahnung warum. Jedenfalls war ich damals schon ziemlich aufgeschlossen und hatte schon relativ viel Erfahrung für mein zartes Alter. Und dann kam er.

Ich war damals in meinem ersten Ausbildungsjahr und sah ihn in der Berufsschule. Er war zwei Jahre über mir, durch meine frühe und seine späte Einschulung 4 Jahre älter und in der gleichen Firma wie meine Berufsschul-beste-Freundin. Ich war hin und weg.
Knapp zwei Meter groß, lange muskulöse Gliedmaßen, spitzbübisches Gesicht und - vor allem - dieses Selbstbewusstsein. Er wusste, wer wer war und er liebte wer er war.
Umso mehr war ich natürlich geschmeichelt, als meine Freundin mir erzählt hat, dass er sie auf mich angesprochen hatte. Wer ich war und warum er mich nicht kennt. Dann begann eine relativ kurze Kennenlernphase, zusammen in der Pause geraucht, Blicke ausgetauscht, Feiern gewesen, erster Kuss. Und schließlich das, was das Wort Sex nur ziemlich ungenau beschreibt. Es ist fast schon mehr die unstillbare Verzweiflung, den jeweils anderen mit Haut und Haar zu verschlingen.

Dabei blieb es fürs Erste. Ich hab mich damals immer mehr in der Rolle der wilden und geheimen Affäre gesehen, es genossen, dass es trotzdem quasi jeder wusste und die Mädchen in seiner Ausbildung und Freundeskreis mich gehasst haben, weil er so an mir hing. Damals dachte ich, dass ich niemals eine 'richtige' Beziehung haben werde, weil ich einfach dieser Typ Frau bin, der die heiße Affäre ist. Das hat sich mittlerweile - zum Glück - geändert.

Jedenfalls zog es sich über Jahre... selbst wenn einer von uns in einer Beziehung war, hat der andere eigentlich nur die Minuten gezählt, bis sie wieder vorbei war. Er war der Mann der mich nachts abgeholt hat, mit dem man mich niemals 'öffentlich' gesehen hat und mit dem mich doch so viel verband. Wir sprechen die gleiche Sprache, wir verstehen uns auch ohne Worte. Und doch wäre eine Beziehung unmöglich. Was fehlt und nie wieder so kam wie bei ihm, war diese Wucht.
Der Schwindel nach einem Kuss, das Brennen im ganzen Körper.

Dann kam mein Freund und ich war erstmals so richtig glücklich in einer Beziehung. Mein Freund ist unglaublich schön - und so viel Selbstvertrauen ich oberflächlich habe, sehnte ich mich zu dieser Zeit schon sehr lange, nach jemandem der mich wirklich liebt, und nicht nur der mich aufregend oder nur hübsch fand. Deshalb war ich entsprechend platt, als er sich auch in mich verliebt hat und wir bald darauf zusammenkamen. Seitdem hab ich keinen Gedanken an den anderen verschwendet -
bis er mir vor 6 Wochen wieder geschrieben hat. Nach über 2 Jahren.

Verzeiht, falls ich etwas sprunghaft schreibe. THC.
Damit verabschiede ich mich in meinen heute wohlverdienten Schlaf.

1 Kommentar:

  1. ich hatte so eine ähnlich gschichte, die sich über jahre hinzog..
    überleg dir gut was du tust <3

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